Verkehrsunfall auf Schulgelände und brennendes Schulgebäude – Pressebericht zur Hauptübung der Feuerwehr der Stadt Sindelfingen am 22.10.2016

Eine Mitteilung der Gesamtwehr

Beim Rangieren übersieht ein PKW-Lenker ein Kind auf dessen Fahrrad, das Kind wird unter dem Fahrzeug eingeklemmt und der Fahrer im Fahrzeug eingeschlossen. So beginnt das erste Szenario für die Hauptübung der Sindelfinger Feuerwehr auf dem Gelände des Gymnasiums Unterrieden. Mit Blaulicht und Martinshorn rücken die ersten Fahrzeuge an. Der Gruppenführer aus dem zuerst eingetroffenen Hilfeleistungslöschfahrzeug aus Maichingen erkundet die Lage. Er entscheidet den PKW mittels Hebekissen, die mit Druckluft befüllt werden, anzuheben, um das eingeklemmte Kind schnell zu befreien. Das DRK aus Maichingen ist auch bereits vor Ort und übernimmt die medizinische Versorgung. Da der Fahrer in seinem Fahrzeug eingeschlossen ist, muss die Tür entfernt werden. Unterstützung dabei leistet die Mannschaft des VRW, ein kleines und wendiges Fahrzeug mit Geräten zur technischen Rettung aus Sindelfingen. Nach rund 20 Minuten sind alle Verletzten befreit und vom DRK versorgt.

Noch während den Aufräumarbeiten sind mehrere laute Knallgeräusche zu hören. Dunkler Rauch steigt aus dem Schulgebäude auf. Damit wird der zweite Übungsteil eingeleitet. Angenommen wird ein Brand im Schulgebäude, mehrere Personen sind in der Schule eingeschlossen oder flüchten auf verschiedene Vordächer. Zur Bewältigung dieser Lage rückt die Feuerwehr mit insgesamt 5 Löschfahrzeugen aus den Abteilungen Sindelfingen, Maichingen und Darmsheim an. Dazu eine Drehleiter und ein Einsatzleitwagen. von insgesamt drei Seiten wird die Rettung eingeleitet. Über den Haupteingang gehen Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten und Schläuchen in das Gebäude. Auf der linken Flanke des U-förmigen Gebäudes wird die Drehleiter in Stellung gebracht, um die Personen vom Dach zu retten. Auf der rechten Seite werden Leitern an das obere Stockwerk angelegt. Im Innenhof wird auch ein Sprungretter aufgeblasen. In ihn können Personen hineinspringen. Auch die Jugendfeuerwehr beteiligt sich mit einem Fahrzeug an der Übung. Alle Aktionen laufen zügig und routiniert ab, geübt werden alle nötigen Handgriffe regelmäßig.
Über ein Funkgerät dröhnt plötzlich eine beunruhigende Nachricht nach draußen. Ein Trupp im Innern hat „Mayday Mayday Mayday“, einen Notruf, nach außen gefunkt. Irgendetwas ist dem Trupp im Gebäude zugestoßen und sie benötigen dringend Hilfe. Sofort macht sich ein vor dem Eingang bereit stehender Sicherheitstrupp mit Atemschutz und einer Notfalltasche auf den Weg, um den Kameraden zu Hilfe zu eilen. Nach kurzer Zeit wird der verletzte Feuerwehrmann von seinen Kameraden aus dem Gebäude gebracht. Vor dem Eingang wartet auch bereits das DRK und startet sofort mit einer Behandlung. Natürlich ist auch der Notfall nur simuliert, aber wir wollten den Zuschauern zeigen, was bei so einem Atemschutznotfall passiert und warum immer komplett ausgerüstete Feuerwehrleute vor einem Gebäude untätig herumstehen. Das wird von Passanten oft nicht verstanden und kritisiert. Aber der Sicherheitstrupp ist die Lebensversicherung für die Trupps bei einem Innenangriff, so Pascal Sass, einer der Planer dieser Übung.

Nach 45 Minuten sind alle Personen gerettet und versorgt, alle Brandherde gelöscht und das Gebäude belüftet. Einsatzleiter Wolfgang Haug zeigt sich in seiner letzten Großübung sehr zufrieden. Er wird Ende des Jahres in „Ruhestand“ gehen.

Zum Abschluss der Übung versammeln sich die rund 70 Feuerwehrleute und 14 DRK-Helfer im Innenhof der Schule. In ihrer Ansprache loben Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer und Stadtbrandmeister Wolfgang Finkbeiner die Arbeit der freiwilligen Helfer. Man habe gezeigt, dass es in Sindelfingen eine schlagkräftige Truppe gebe, auf die sich die Bürger in allen Stadtteilen verlassen können. Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen sei vorbildlich gewesen, so Finkbeiner. Dr. Bernd Vöhringer lobe die gute Ausbildung und das starke Engagement der ehrenamtlichen Truppe. Es sei eindrucksvoll, das hier geleistet wird.