Über 36.000 Stunden Feuerwehrdienst sind eine beeindruckende Leistung

Beteiligte Abteilungen: Gesamtwehr, Abteilung Sindelfingen, Abteilung Maichingen, Abteilung Darmsheim und Jugendfeuerwehr

Mit einer beachtlichen Leistungsbilanz ließ Sindelfingens stv. Stadtbrandmeister und Abteilungskomandant Rainer Just bei der Hauptversammlung der Gesamtwehr das Jahr 2012 Revue passieren.

Immerhin galt es, 449 Einsätze und damit mehr als im Vorjahr zu bewältigen. Eine Zahl, die den Feuerwehrmänner und -frauen sehr viel abverlangt.

Dass in diesem Jahr nicht Wolfgang Finkbeiner sondern Rainer Just die Versammlung der drei Abteilungen Sindelfingen, Maichingen und Darmsheim leitete, hat einen schönen Grund: Finkbeiner konnte sich in diesem Jahr zurücklehnen und als Jubilar das Geschehen in aller Ruhe betrachten. Zusammen mit Albrecht Dorner wurde er für 40 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit geehrt und ausgezeichnet.

Finkbeiner, seit 1973 im Dienst der Sindelfinger Wehr, hat die Feuerwehr-Arbeit quasi im Blut. Schon sein Vater Kurt war aktiver Feuerwehrmann und gab die Faszination an seine drei Söhne weiter. 1999 übernahm Wolfgang Finkbeiner die Leitung der Wehr von Hans Klemm, später wurde er Stadtbrandmeister.

Albrecht Dorner startete bei der Wehr in Rottenburg, ehe er als Referendar nach Maichingen kam und 1977 Mitglied der Sindelfinger Wehr wurde. Seine pädagogischen Fähigkeiten warf er in die Waagschale und leitete ab 1979 die Ausbildung der Sindelfinger Feuerwehrleute. Rund 1000 Feuerwehrkameraden in Sindelfingen und dem Kreis Böblingen sind bei Albrecht Dorner in die „Schule“ gegangen. Für ihre 40-jährige Arbeit wurden Wolfgang Finkbeiner und Albrecht Dorner mit dem Feuerwehrzeichen in Gold geehrt.
Auf eine lange Mitgliedschaft bei der Wehr können auch Michael Relovsky, Wilhelm Kuom und Franz Schmiedl (alle 50 Jahre) sowie Heinz Moscherosch und Gerhard Gaiser (60 Jahre) zurückblicken.

Erhebliches hat sich geändert in dieser Zeit. Die Wehr wird im Wochenrhythmus zu schweren Unfällen auf die Autobahn gerufen, Gefahrstoffeinsätze machen einen Großteil der technischen Rettungen aus und zu allem Überfluss gab es auch im letzten Jahr wieder über 100 Fehlalarme. Die Einsätze der Wehr summierten sich damit auf 449, bilanzierte Rainer Just. Daneben gab es Übungen, Besprechungen oder Wachdienste. Insgesamt über 36 000 Stunden. „Das ist eine durchschnittliche Belastung pro Feuerwehrkamerad von fünf Wochen Arbeitszeit im Ehrenamt“, sagte Rainer Just. Dass man damit an die Grenzen kommt, zumal die Tagesverfügbarkeit immer schwieriger wird, steht außer Frage. Derzeit läuft eine groß angelegte nachwuchskampagne in Sindelfingen: Großplakate, Neubürgerflyer, Infoschreiben an alle 17-19jährigen Sindelfingerinnen und Sindelfinger sowie der Versuch, innerhalb des Rathauses als nahegelegenem großen Arbeitgeber ehrenamtlichen Nachwuchs zu rekrutieren.

Personell positives gab es von der Jugendfeuerwehr zu berichten, die im Berichtsjahr ihre Mitgliederzahl von 25 auf 44 deutlich steigern konnte.
Jede Unterstützung verspricht Dr. Bernd Vöhringer: „Wir werden auch in Zukunft sicherstellen, dass die Feuerwehr die Ausstattung hat, die zum Schutz der Bevölkerung benötigt wird“, sagte der Sindelfinger Oberbürgermeister.

(v.l.n.r.): Bernd Holz (stv. Stadtbrandmeister), Albrecht Dorner und Wolfgang Finkbeiner, OB Dr. Bernd Vöhringer, Kreisbrandmeister Guido Plischek und Rainer Just (stv. Stadtbrandmeister).